Umwelt

F: Das Thema "Nachhaltigkeit" ist seit einiger Zeit in aller Munde. Was bedeutet das genau  für meine Gießerei?

A: Die Definition von Nachhaltigkeit ruht auf drei Säulen - Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Die letzten beiden werden bei der Entwicklung und Bewertung von Projekten oft vernachlässigt. Nachhaltige Produkte können jedoch viel mehr zur Nachhaltigkeit beitragen, als man zunächst denkt. Jeder, der schon einmal in einer Gießerei war, die von organischer auf anorganische Bindertechnologie umgestellt wurde, und gesehen hat, wie sich diese Technologie und das Arbeitsumfeld zum Nutzen der Mitarbeiter verändert haben, wird den wirtschaftlichen und sozialen Beitrag erkennen, den dies leistet. Wenn es um die wirtschaftliche Nachhaltigkeit geht, stellt sich für die Gießereien die Frage, wie sie ihren wirtschaftlichen Erfolg steigern und gleichzeitig die Qualität und Verfügbarkeit der Ressourcen aufrechterhalten können. Hier können die Zulieferer der Metallgießereiindustrie einen Beitrag leisten, indem sie Lösungen entwickeln, die potenziell schädliche, knappe oder teure Rohstoffe durch andere ersetzen, die die gleiche oder eine bessere Leistung erbringen. Ein gutes Beispiel dafür ist die ECOCURE BLUE-Bindertechnologie von ASK für den Eisenguss. Sie verwendet das weltweit erste Phenolharz für das Cold-Box-Verfahren, das gemäß der CLP-Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen auf dem Markt nicht kennzeichnungspflichtig ist. Damit gilt das Bindemittel ECOCURE BLUE nicht mehr als Gefahrstoff. Durch den Einsatz dieser innovativen Cold-Box-Bindertechnologie können die Phenol- und Formaldehydemissionen deutlich reduziert werden. Gießereien wollen die bei ihren Prozessen entstehenden Emissionen reduzieren. Emissionen haben negative und potenziell irreversible Folgen für die Umwelt. Daher sind die Gießereien dazu angehalten, neue Technologien einzuführen, nicht nur, um die gesetzlichen und ökologischen Anforderungen kontinuierlich zu erfüllen, sondern auch, um den steigenden Erwartungen an die soziale Verantwortung gerecht zu werden. Deshalb forscht und entwickelt ASK Chemicals seit vielen Jahren an neuen Produkten, um die durch ihre Produkte verursachten Emissionen zu reduzieren. Die Erhaltung von Ressourcen - seltene, leicht verfügbare oder scheinbar allgegenwärtige und reichlich vorhandene - ist sicherlich ein weiteres wichtiges Thema, das wir berücksichtigen müssen. Ein Beispiel für eine solche Ressource ist Lithium, das unter großen Umweltkosten aus dem Boden gewonnen wird, insbesondere in Südamerika, wo die Mineralreserven ausgebeutet werden, um die dramatisch steigende Nachfrage nach Lithium für die Produktion von elektrischen Brennstoffzellen zu decken. ASK Chemicals ist seit geraumer Zeit eine treibende Kraft bei der Entwicklung von Produktlösungen für lithiumfreie Sandadditive.

F: Die Anforderungen an Gießereien, die CO2-Emissionen zu reduzieren, um CO2-Neutralität zu erreichen, werden immer strenger. Wie beurteilt ASK diese Situation?

A: Der offensichtliche Ansatz zur Erreichung der CO2-Neutralität ist die Herstellung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen. Aber das ist nur ein Aspekt der Produktentwicklung und kann nicht die einzige treibende Kraft sein. Um CO2-Neutralität zu erreichen, müssen Konstrukteure und Hersteller den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigen. Daher sind alle Prozesse, die zur Gewinnung der an der Produktion beteiligten Rohstoffe eingesetzt werden, ebenso wichtig wie die Herstellungsverfahren, die zu Endprodukten mit den gewünschten (d. h. CO2-neutralen) Leistungsprofilen führen. Aus diesem Grund konzentriert sich ASK Chemicals darauf, die Wirksamkeit seiner Produkte zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung von der Wiege bis zur Bahre zu minimieren.

Das richtige Sandadditiv kann die HAP-Normen der EPA * erfüllen und die Staub- und Qualmentwicklung am Arbeitsplatz reduzieren. Gleichzeitig kann die Qualität der fertigen Gussteile verbessert werden.

Wie können wir Qualm und Emissionen in unserer Gießerei reduzieren und gleichzeitig fehlerfreie Gussteile herstellen?

Die Umweltschutzbehörde legt Emissionsstandards für gefährliche Luftschadstoffe (HAP) in Gießereien fest. Viele davon sind auf Emissionen zurückzuführen, die von chemischen Bindemitteln bei der Form- und Kernherstellung herrühren. Zu den organischen HAP-Emissionen gehören Benzol, Toluol und Xylol (BTX) sowie Naphthalin. VEINO ULTRA™ NB-LOSMK ist ein Sandzusatz, der von ASK Chemicals entwickelt wurde, um diese Emissionen bei No-Bake Anwendungen um bis zu 30 % zu reduzieren.

VEINO ULTRA™ NB-LOSMK reduziert nicht nur die Emissionen, sondern auch die Qualmentwicklung, was zu einer besseren Arbeitsumgebung für das Gießereipersonal beiträgt. Durch die Qualmreduktion, wird die Belastung der Arbeiter erheblich reduziert. Beim Einsatz von  Sandadditiven muss für gewöhnlich der Binderanteil erhöht werden, um die Verringerung der  z.B. Biegefestigkeit auszugleichen, die durch die Zugabe feinerer Partikel mit großer Oberfläche entsteht. Die Größenverteilung von VEINO ULTRA™ NB-LOSMK wurde optimiert, um die negativen Auswirkungen auf die Biegefestigkeit zu minimieren. Die Reaktionsgeschwindigkeit, also die Verarbeitungs- und Ausschalzeit, kann mit langsameren oder schnelleren Katalysatoren entsprechend angepasst werden, je nach den Bedürfnissen der Gießerei. Wie bei Standardsandadditiven hilft VEINO ULTRA™ NB-LOSMK bei der Vermeidung von Blattrippen, Penetration und Oberflächenfehlern und senkt zudem Emissionen und Rauch. Darüber hinaus hat es die Fähigkeit, verschiedene Formgase abzufangen.

Für Gießereien, die Sand entweder mechanisch oder thermisch regenerieren, kann unter Umständen der Aufbau von Sandadditiven im Regenerierungssystem ein Problem darstellen. Diese Bedenken werden durch VEINO ULTRA™ NB-LOSMK entkräftet, da die feinen Partikel in der Regel im Reinigungssystem der Gießerei abgesaugt werden. VEINO ULTRA™ NB-LOSMK bietet eine Lösung für Rauch und Emissionen in der Gießerei und verbessert die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.

Standards, Richtlinien der EPA (Environment Protection Agency - US) zu HAP ( hazardous air Pollutants, gefährliche Luftschadstoffe)